In der Werkstatt

Viele präzise Arbeitsschritte sind erforderlich, bis eine Brille perfekt auf dem Nasenrücken sitzt. Diese Arbeiten werden in der Miller-Brillenwerkstatt durchgeführt – ein Blick hinter die Kulissen.  

Text: Katharina WIldauer • Fotos: Franz Oss

Es wird geschliffen, geschraubt, gebohrt und gelötet – und das beinahe im Minutentakt. Im dritten Stock des Miller-Firmensitzes in der Innsbrucker Meraner Straße befindet sich die Werkstatt. Dort werkeln Hannes Majnik, Jürgen Dietrich und Marcel Oberhöler. Die gelernten Augenoptiker fertigen hier neu gekaufte und reparieren kaputte Brillen für alle Miller-Filialen in der Landeshauptstadt.

Schritt für Schritt
Kauft ein Kunde eine neue Brille, werden seine genauen Brillenwerte am Auftragsblatt notiert und das entsprechende Produkt bestellt. „Als Erstes prüfen wir manuell, ob das gelieferte Glas auch wirklich die angegebene Stärke hat“, erklärt Hannes Majnik. Er absolvierte – wie seine Kollegen – bereits seine Lehre bei Miller, mittlerweile leitet er die Brillenwerkstatt. Die nächsten Schritte erfolgen maschinell: In einem Gerät, dem sogenannten Tracer, werden die Sehstärken eingegeben,
die Fassung abgetastet und die optischen Mittelpunkte auf dem Glas markiert.

Der Kantenbruch wird gerne händisch geschliffen.
In der Werkstatt werden Gläser-Rohlinge auf die Brillenfassung angepasst und kaputte Gestelle repariert. Wie das geht, wird in der Optikerlehre erlernt. Jeder Lehrling bei Miller verbringt einen Wochentag in der Werkstatt. Das technische Wissen um Brillen ist wichtig im Verkauf, um den Kunden optimal zu beraten.

Anschließend geht es in die Schleifmaschine: Dort werden die Gläser so geschliffen, dass sie genau in die Fassung passen – dazu wird eine je nach Brillengestell passende Facette in das Glas geformt, sodass dieses auch nicht mehr aus der Fassung fällt. Danach werden die Gläser eingesetzt, manuell kontrolliert und nachgemessen. Wenn alles stimmt, ist der Auftrag in der Werkstatt abgeschlossen. Die fertige Brille wird dann bei der Abholung am Kunden selbst noch individuell angepasst.

Ob das Glas richtig sitzt, wird genau nachgemessen.
Nur wenn die optischen Sichtpunkte exakt liegen, sieht der Brillenträger richtig gut.
Damit gebrochene Brillengestelle wieder ganz sind, braucht es Gefühl – und das Lötgerät.

Mit Gefühl
„In Spitzenzeiten arbeiten wir schon mal 50 bis 90 Brillen pro Tag ab“, weiß Hannes. Durch Hightech-Ausrüstung können mittlerweile viele Arbeitsschritte maschinell durchgeführt werden. „Aber es braucht dennoch einen Fachmann, der das Optikerhandwerk versteht“, betont der Experte. Gerade bei Reparaturen ist langjährige Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch bei heiklen Fällen wird immer versucht, eine Lösung zu finden. „Bei Miller steht der Servicegedanke im Mittelpunkt“, sagt Hannes. „Denn der Kunde vertraut uns einen sehr persönlichen und für ihn wichtigen Gegenstand an.“

Nicht nur Brillen, sondern auch Kameras, Sportuhren und Hörgeräte werden bei Miller serviciert – egal, wo diese gekauft wurden. Denn die Reinigung, Wartung und Reparatur dieser Produkte  verlangt ebenfalls viel Fachwissen und Genauigkeit.  
Für die Reinigung von Kameralinsen braucht man starkes Licht, ruhige Hände und gute Augen.

Miller Magazin

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